Bis zur Verwaltungsreform im Jahr 2001 waren Friedrichshain und Kreuzberg zwei Bezirke. Vor dem Mauerfall gehörten sie zu zwei verschiedenen Städten: Friedrichshain lag in Ost- und Kreuzberg in West-Berlin. In Friedrichshain, einem Arbeiterbezirk, bildete sich in den letzten Jahren der DDR eine Nische für jugendliche Gegenkultur heraus. An der Grenze von Mitte, Friedrichshain und Treptow, war Kreuzberg an drei Seiten von der Mauer eingeschlossen. Dort entwickelten sich ein alternativer Lebensstil und zivilgesellschaftliche Bewegungen. 

Heute vereint, gelten Friedrichshain und Kreuzberg als Treffpunkte für junge und kreative Menschen. Personen im Alter von 20 bis 35 Jahren bilden die größte Altersgruppe des Bezirks. Der flächenmäßig kleinste Bezirk der Stadt ist bei EU-Ausländerinnen und -Ausländern sehr beliebt: Sie repräsentieren mit 28 969 Menschen 10% der Bewohnerinnen und Bewohner. 

Wer regiert?  

Die Grünen sind die stärkste Partei im Bezirk mit 20 Sitzen in der BVV und stellen mit Monika Hermann die Bürgermeisterin. Die Linke folgt als zweitstärkste Kraft mit 12 Sitzen vor der SPD (Sozialdemokratischen Partei Deutschlands) mit 13 Sitzen. Die CDU (Christlich-Demokratische Union) konnte 4 Sitze erringen, die AfD (Alternative für Deutschland) 3 sowie die Piraten, die PARTEI und die FDP (Freie Demokratische Partei) jeweils zwei Sitze.  

Am 26. September 2021 finden in Friedrichshain-Kreuzberg die Bezirkswahlen statt, an denen auch alle EU-Bürgerinnen und -Bürger teilnehmen können. Hiererfährst du in acht Sprachen alles, was du über diese Wahlen wissen musst.  

Ein Datum: 

Am 18. März 1848 versammeln sich Tausende Berlinerinnen und Berliner auf dem Schlossplatz, um dem König für seine Antwort auf die Märzförderungen (Pressefreiheit, Menschenrechte, Nationalstaat, usw.) zu danken. In einer Unruhe fallen plötzlich zwei Schüsse. In wenigen Stunden entstehen spontan mehr als 200 Barrikaden in der Stadt. Die Straßenkämpfe kosten 183 Menschen das Leben. Der Friedhof der Märzgefallenen befindet sich im Volkspark Friedrichshain. 

Ein Film: 

Die Dokumentation „Prinzessinnenbad“ begleitet drei 15‑jährige Mädchen aus Kreuzberg, die zwischen Jungs, Drogen und Freundschaft ihren eigenen Weg in das Erwachsenenleben suchen. Der Satz „Ich komm‘ aus Kreuzberg, du Muschi“ ist Kult geworden. 

Eine Sehenswürdigkeit: 

Die Karl-Marx-Allee in Friedrichshain hieß zu DDR-Zeiten Stalinallee und war der Vorzeigeboulevard der DDR-Hauptstadt. In den Gebäuden im sowjetischen Stil wohnten hochrangige Beamte sowie „Verdiente Mitarbeiter“. Das Kino International, das Café Moskau und das Café Sibylle sind nach wie vor Treffpunkte der Ost-Berlinerinnen und ‑Berliner. 

Ein ungewöhnlicher Ort: 

Das Museum der Dinge mag manche Leute überraschen. Versteckt im 3. Geschoss einer Fabrik der Oranienstraße befindet sich dort eine einzigartige Sammlung alltäglicher Gegenstände durch die deutsche Geschichte seit dem Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Muss für Design- und Geschichtsbegeisterte! 

Was ist euer Lieblingsort in Friedrichshain-Kreuzberg? Was sollte im Bezirk verändert oder verbessert werden? Mit euren Kommentaren könnt ihr an der politischen Diskussion vor der BVV-Wahl teilnehmen! 

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