In keinem Bezirk werden das Berlin von gestern und das Berlin von heute so gut vereint wie in Tempelhof-Schöneberg. Im Berlin der goldenen 1920-er Jahre glich das Leben einem Cabaret – und die Cabarets waren in Schöneberg. In den Clubs waren Homosexuellen schon damals herzlich willkommen. Viele Künstlerinnen und Künstler sowie und Schriftstellerinnen und Schriftsteller machten den Bezirk zu ihrem Zuhause, so auch der Sänger David Bowie in den 1970-er Jahren. Auch heute noch ist Schöneberg für seine Gay-Partys bekannt.
Mit dem Tempelhofer Feld befindet sich hier auch der größte Freiraum der Stadt.
Die EU-Ausländerinnen und -Ausländer bildeten zum 31.12.2020 hier 7,1% der gesamten Bevölkerung ab, also 25.030 Personen. In den vergangenen Jahren ist der Anteil damit gesunken, was mit dem Bevölkerungszuwachs aus anderen Bezirken zu erklären ist. Dabei ist der Ortsteil Schöneberg beliebter als die anderen Ortsteile.
Wer regiert?
Die Bürgermeisterin von Tempelhof-Schöneberg ist Sozialdemokratin und heißt Angelika Schöttler. Bei der letzten BVV-Wahl 2016 erhielt die SPD (Sozialdemokratische Partei Deutschlands) 15 Sitze, während die Grünen mit 13 Sitzen zweitstärkste Kraft wurden. Die CDU (Christlich-Demokratische Union) konnte 12 Sitze erringen, gefolgt von der AfD (Alternative für Deutschland) mit 6 Sitzen. Die Linke zog mit 5 Sitzen in die BVV ein, die FDP (Freie demokratische Partei) mit 4 Sitzen.
Am 26. September 2021 finden in Tempelhof-Schöneberg die Bezirkswahlen statt, an denen auch alle EU-Bürgerinnen und -Bürger teilnehmen können. Hier erfährst du in acht Sprachen alles, was du für diese Wahlen wissen musst.
Ein Datum:
Am 26. Juni 1963 hielt John Fitzgerald Kennedy, damals Präsident der Vereinigten Staaten Amerikas, eine historische Rede. Wer kennt schon nicht den Satz „Ich bin ein Berliner“? Diese Rede fand vor dem Rathaus Schöneberg statt, damals auch das West-Berliner Rathaus.
Ein Film:
„Der Himmel über Berlin“ ist vielleicht der bekannteste Film des Regisseurs Wim Wender. Die Geschichte von dem Engel Damiel, der aus Liebe für eine Sterbliche auf seine Unsterblichkeit verzichten möchte, hat das Herz zahlreicher Zuschauer und Zuschauerinnen höher schlagen lassen. Die Szene mit der Brücke wurde in Schöneberg auf der Langenscheidtbrücke gedreht.
Eine Sehenswürdigkeit:
Das heutige Gebäude des ehemaligen Flughafens Tempelhof wurde zwischen 1936 und 1937 gebaut. Die nationalsozialistische Regierung wollte Tempelhof damals zu einem Weltflughafenausbauen. Die Architektur des Flughafens ist ein Vorbild der ideologischen Architektur des dritten Reichs, der „Heimatsschutzarchitektur“, die als Gegenbewegung zur modernen Architektur gedacht war.
Ein ungewöhnlicher Ort:
Der Schwerbelastungskörper in Schöneberg war ein Test. Um einen von Hitler gezeichneten 117m hohen Triumphbogen bauen zu können, musste der Architekt Albert Speer ein kleines Problem lösen: In Berlins Untergrund ist sehr viel Wasser. Der Schwerbelastungskörper war dafür eine Probebelastung. Dieser Zylinder ist 14 Meter hoch, 18 Meter tief und wiegt 12.000 Tonnen.
Was ist euer Lieblingsort in Tempelhof-Schöneberg? Was sollte im Bezirk verändert oder verbessert werden? Mit euren Kommentaren könnt ihr an der politischen Diskussion vor der BVV-Wahl teilnehmen!